Ich, Antonin Artaud – Der wilde Harlekin (DEA)
Rahmenprogramm:
- ab 18:30 Foyer-Installation
- ca. 21:00 Gespräch - Die Negroni-Stunde mit Roberto Ciulli
Antonin Artaud als Regisseur und Darsteller eines Stücks, das ihm im Rausch aus dem frühen 18. Jahrhundert entgegentritt. Bei den Tarahumaras in Mexiko, für ihn ein Volk geborener Philosophen, war er schon einige Jahre zuvor, ehe er zu der Reise durch diverse Psychiatrien gezwungen wurde.
1704 erschienen in Frankreich die „Dialoge des Baron de Lahontan mit einem Wilden in Amerika“, ein Buch, das zu seiner Zeit breit rezipiert wurde und als Anregung für das Commedia dell’arte Stück „Der wilde Harlekin“ gilt, uraufgeführt 1721 in der Pariser Comédie Italienne.
„Der wilde Harlekin“ reagiert auf die durch Verhaltensregeln korsettierten Europäer unmittelbar, deren Idee der Freiheit längst durch die des Besitzes erstickt worden war. Dieses heute unbekannte Stück ist eine frühe Zivilisationskritik über die Verdrängungen der bürgerlichen Welt und entlarvt komödiantisch jene Etikette, Normen und Attitüden, gegen die Artaud zweihundert Jahre später so nachhaltig aufbegehrt. Roberto Ciullis „wilder Harlekin“ verschränkt seine fortgesetzte Auseinandersetzung mit Antonin Artaud mit einem vergessenen Erfolgsstück der Frühaufklärung.
Date
Theater an der Ruhr gGmbH
Das Theater an der Ruhr wurde 1980 als alternatives Modell, als ein Ensembletheater neuen Typs gegründet. Es war der Versuch, eine ganz eigene Antwort auf die bis heute andauernde Debatte um die Strukturen in der vom Stadttheater dominierten Theaterlandschaft in Deutschland zu finden.