Kein Plan (Kafkas Handy) (UA)
Rahmenprogramm:
ab 15:00 Uhr Kunst-Installationen
16:00 Uhr Diskurs / Familiengeheimnisse. Gefühlserbschaften der NS-Zeit
16:30 Uhr Theaterführungen Un/gewisse Begegnungen & Geheimnisse des Fundus
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Kathrin Röggla | Regie: Philipp Preuss
Vier Geschwisterkinder auf der Rückbank eines Autos, auf dem Weg durch eine immer diffusere Wirklichkeit: Ist es ein Familienausflug? Ein Gerichtstermin? Eine niemals ihr Ziel erreichende Irrfahrt? Ausgehend von den verschlungenen literarischen Welten Franz Kafkas unternimmt Kathrin Röggla in ihrem neuen, eigens für das Theater an der Ruhr verfassten Stück eine ganz eigene Landvermessung: Sie führt in einem dunklen Roadmovie durch die Räume, Prozesse und Strukturen von Kreisen, die sich von der liberalen Demokratie abgewandt haben und nicht mehr erreichen lassen.
Auf der Suche nach ihren Eltern begegnen die vier Kinder einer zunehmend unbehaglichen Umgebung und entfalten in ihren geschwisterlichen Dynamiken dabei mitunter eine Komik, die einem das Lachen im Halse stecken bleiben lässt. Schließlich geraten sie nicht nur immer stärker in Kontakt mit den behaupteten Realitäten abstruser Verschwörungserzählungen, sondern auch mit der konkreten Bedrohlichkeit, die sie entfalten. Philipp Preuss lotet in seiner Inszenierung in diesem Sinne einen verunsichernd schmalen Grat aus zwischen Kinderspiel und radikalen Gedankenwelten, die auf Verwirklichung drängen.
Date
Theater an der Ruhr gGmbH
Das Theater an der Ruhr wurde 1980 als alternatives Modell, als ein Ensembletheater neuen Typs gegründet. Es war der Versuch, eine ganz eigene Antwort auf die bis heute andauernde Debatte um die Strukturen in der vom Stadttheater dominierten Theaterlandschaft in Deutschland zu finden.