Pasolini. Io so. – Mitteilungen an die Zukunft (UA)
Rahmenprogramm:
ab 17:30 Uhr Kunst-Installationen
18:30 Uhr Konzert-Performance / Γλώσσα (Glossa)
im Anschluss Konzert Etta Scollo & Eva Mattes cantano Pasolini
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Nach Texten von Pier Paolo Pasolini | Regie: Roberto Ciulli
Am 2. November 1975 wurde Pier Paolo Pasolini in Ostia, nahe Rom, bestialisch ermordet. Später wird Alberto Moravia sagen: „... die Mörder waren der Arm, der Pasolini tötete, aber die Auftraggeber waren Tausende, im Grunde die ganze italienische Gesellschaft.“ Niemand in Italien war bekannter als Pasolini, der Lyriker, Schriftsteller, Filmemacher, Essayist und Maler, der viele Jahre politische Kolumnen in den bekanntesten italienischen Zeitungen schrieb und unzählige Interviews gab. Niemand wurde von der politischen Öffentlichkeit so angegriffen – 33 Prozesse wurden ihm gemacht, u.a. seiner Homosexualität und seiner Filme wegen. Zum Zeitpunkt seiner Ermordung arbeitete er gerade an dem Schnitt des Films „Salo, die 120 Tage von Sodom“ und schrieb an dem monumentalen Roman „Petrolio“: Das Kapitel 21 verschwand, in dem Pasolini vermutlich verborgene Zusammenhänge zwischen Politik, Institutionen und – womöglich – der Mafia enthüllte. Keiner kennt es bis heute. Dass der Mord ein organisiertes Verbrechen war, liegt nahe, auch wenn er immer noch nicht aufgearbeitet ist.
Die Inszenierung führt ins Innere der Welt Pasolinis, seine ungeheure Schaffenskraft lässt uns bis heute erkennen, wie stark sein Ausdruckswille und seine politische Intention war.
Date
Theater an der Ruhr gGmbH
Das Theater an der Ruhr wurde 1980 als alternatives Modell, als ein Ensembletheater neuen Typs gegründet. Es war der Versuch, eine ganz eigene Antwort auf die bis heute andauernde Debatte um die Strukturen in der vom Stadttheater dominierten Theaterlandschaft in Deutschland zu finden.